Infoseminare
Nachhaltiges Design – Perspektiven im 21.Jahrhundert
Tilla Theiss
Sowohl Nachhaltigkeit als auch Design werden aufgrund oberflächlicher Definitionen in der Öffentlichkeit unterschätzt, obwohl sie vor allem im gemeinsamen Zusammenwirken großes Potenzial in sich tragen, die Zukunft aktiv mitzugestalten. Werden beide in ihrer Ursprünglichkeit zusammengeführt, wird nachhaltige Entwicklung in Form von Produkten und Botschaften sichtbar. Nachhaltiges Design wird so zu einer kreativen Wissenschaftsdisziplin, die künftig zu Problemlösungen beitragen kann. Um Nachhaltiges Design beurteilen und quantifizieren zu können, bedarf es eines Messsystems, welches sich als Denkmodell aus den Werten des Drei-Säulen-Modells und des Prinzips des Life-Cycle-Assessment zusammensetzen lässt. In diesem Infoseminar wird der Begriff Nachhaltiges Design geklärt und es werden Wege aufgezeigt, kreativ mit den Ansprüchen an Nachhaltigkeit umzugehen.
Synagieren Wirkcamp - Eine Plattform für gemeinsames Handeln schaffen
Carla Wember
„Man müsste doch ...“ - „Wenn ich Zeit hätte...“ - „Alleine kann ich doch nichts ändern...“ - Viele lokale wie globale Probleme unserer Zeit scheinen zu groß für den Einzelnen und die Lösungen zu fern, um tatsächlich greifbar zu sein. Die Veranstaltungsform Synagieren Wirkcamp bietet eine Plattform, aktiv zu werden und will Menschen ansprechen, die sich aus unterschiedlichsten Gründen zuvor nicht mit Themen nachhaltiger Entwicklung auseinandergesetzt und engagiert haben. Wir haben als ehrenamtliche Initiative bereits 6 Wirkcamps mit über 40 unterschiedlichen Projekten und über 600 Teilnehmer_innen durchgeführt. Im Info-Seminar soll das Konzept vorgestellt werden, Stärken und Grenzen diskutiert und Übertragungsmöglichkeiten erforscht werden. Mehr Informationen unter www.synagieren.de.
Was macht die Bank mit meinem Geld?
Giovanni Schulze
Für jede Bank ist Nachhaltigkeit und „Corporate Social Responsibility“ essentieller Bestandteil der Geschäftspolitik! Sind diese Schlagworte jedoch mehr als Lippenbekenntnisse? Viele Banken spekulieren mit Nahrungsmitteln, finanzieren Rüstungsfirmen, Atom- und Kohlekonzerne oder lassen sich in Steueroasen nieder. Allerdings beweisen heute schon Banken, dass ein anderes wirtschaften möglich ist. Wie radioaktiv ist eigentlich Deine Bank? Werden mit Deinem Ersparten Streubomben finanziert? Welche alternativen Banken gibt es schon heute? Sind nachhaltige Geldanlagen möglich? Wie bewegen wir Deine Hochschule dazu ihr Konto zu einer nachhaltigen Bank zu wechseln? Um diese und Eure(!) Fragen geht es in diesem Infoseminar.
Social Entrepreneurship als Möglichkeit deine innovativen Ideen umzusetzen
Nele Kapretz
Hier lernst du, wie du mit deiner eigenen Idee die Welt verändern kannst. In diesem Infoseminar wird Social Entrepreneurship und soziale Innovation als Möglichkeit der Berufswahl vorgestellt. Es wird auf die Chancen als Gründer eingegangen und die Wichtigkeit von Nutzerorientiertheit erklärt. Neben der Vorstellung einiger beispielhafter Unternehmen, wird es auch einen kleinen Workshop geben, bei dem die Vielschichtigkeit einer Gründung vermittelt wird.
Nachhaltiges Wassermanagement in der Stadt Teil I & II
Fanny Frick
Ziel des Seminars ist es, ein Grundverständnis von dem Begriff "nachhaltiges Wassermanagement" anhand eines Beispiels zu erarbeiten. Dabei liegt der Fokus auf Methoden zur Abschätzung der Nachhaltigkeit von urbanen Wassermanagementsystemen. Das Seminar wird in zwei aufeinanderfolgenden Sitzungen gehalten, beginnend mit einem Inputvortrag und Diskussion zu Grundbegriffen (Was ist nachhaltiges Wassermanagement?), aus denen ein Analyserahmen (Durch Betrachtung welcher Faktoren können wir die Nachhaltigkeit im Wassermanagement abschätzen?) abgeleitet wird.
Im zweiten Teil des Infoseminars werden die zuvor definierten Nachhaltigkeitskriterien auf Fallbeispiele angewendet (ggf. in Arbeitsgruppen). Zuletzt reflektieren alle Teilnehmer welche Fallstricke und Hindernisse ein einheitlicher Analyserahmen zur Abschätzung der Nachhaltigkeit von urbanen Wassermanagementsystemen mit sich bringt.
Bitte meldet euch für den 2. Teil im Block 3 nur an, wenn ihr den 1. Teil gemacht habt, oder bereits Vorkenntnisse zu Wassermanagement mitbringt.
Einfluss von Beleuchtung auf die Umwelt
Kai Broszio, Sebastian Schneider
Derzeit wird viel über die Energiewende gesprochen und dabei meist die erneuerbare Energieerzeugung gemeint. Dabei wird es ohne ein Umdenken beim Einsatz von Energie kaum möglich sein diese auch zu realisieren. Der effiziente Umgang mit Energie darf daher nicht vernachlässigt werden.
Einen großen Anteil am weltweiten Primärenergieverbrauch mit ungefähr 12 % geht auf die Beleuchtung zurück. Betrachtet man nun einzelne Nutzungsarten, so macht der Stromverbrauch der Innenbeleuchtung in bspw. deutschen Haushalten ca. 18 % und in Bürogebäuden ca. 30 bis 40 % des jeweiligen Gesamtstromverbrauchs aus. Die Außenbeleuchtung (in großen Teilen die Straßenbeleuchtung) verursacht bei Kommunen ein Drittel bis zu Hälfte des gesamten Stromverbrauchs.
Im ersten Teil des Seminars werden neben Grundlagen (Was ist Licht? Wie nehmen Menschen dieses wahr?) heute gebräuchliche Technologien zur Lichterzeugung vorgestellt. Des Weiteren werden Möglichkeiten zur Energieeinsparung sowohl im Bereich der Innen- als auch Außenbeleuchtung vorgestellt und auf die Umweltproblematik bei Herstellung und Betrieb einiger Beleuchtungstechnologien eingegangen.
Im zweiten Teil des Seminares wird darüber hinaus auf das erst seit einiger Zeit ernsthaft wahrgenommene Problem der „Lichtverschmutzung“, d.h. die Auswirkung der zunehmenden nächtlichen Beleuchtung auf Mensch, Tier und Umwelt, eingegangen. Vorgestellt wird das interdisziplinäre Forschungsprojekt „Verlust der Nacht“, das sich mit Ursachenforschung und innovativen Strategien gegen die Lichtverschmutzung befasst.
Biodiversität - zwischen Klimaschutz und Land crapping
Friedemann Wagner
Im Namen des Klimaschutzes werden weltweit Wasserkraftprojekte gefördert, Menschen, Tiere und Pflanzen verlieren ihren Lebensraum. Die "grüne Energie", in Form von Biogasanlagen führt dazu, dass auf moorigen Böden Mais im großen Maßstab angebaut und dabei vielmehr CO2 freigestesetzt als eingesparrt wird. Durch politische Entscheidungen werden weltweit Landschaften degradiert und mit ihnen verschwinden täglich Tier- und Pflanzenarten.
Energiewende ohne Energieende
Roberto Lisker
Leitfragen: Ist eine zentrale Energieversorgung veraltet? Muss sich der Bürger dezentral für seinen Verbrauch verantworten? Wie kann nachhaltig für eine stabile Grundversorgung/Energiesicherheit gesorgt werden?
Rekommunalisierung der Energie – Demokratisch, ökologisch, sozial: Perspektiven für eine nachhaltige Energieversorgung in öffentlicher Hand
Johannes Schmitz
Überall in Deutschland entscheiden sich Städte und Gemeinden dafür, die Energieversorgung wieder in die eigene Hand zu nehmen und Privatisierungen rückgängig zu machen - nicht zuletzt wegen des öffentlichen Drucks. Auch in Hamburg und Berlin wurden die Debatten neu entfacht. Einerseits ist es möglich, dass die öffentliche Hand die Energienetze wieder selbst betreibt. Andererseits können Stadtwerke gegründet werden, die selber Energie produzieren und verkaufen. In diesem Seminar möchten wir klären, was es mit diesen Rekommunalisierungen auf sich hat: Welche Beispiele gibt es? Welche Vorteile bieten sie für Städte und Gemeinden - und vor allem: für ihre Bürgerinnen und Bürger? Und wie können öffentliche Akteure die Energiewende voranbringen, um sie demokratisch, ökologisch und sozial zu gestalten?
Nachhaltiges Glück und Wohlbefinden
Gina Schöler, Christoph Köllner
Das Ministerium für Glück und Wohlbefinden ist eine unabhängige Initiative für bewusstes Leben und Glücksbesinnung. Innerhalb dieses Infoseminares stellen wir uns euch kurz vor, erklären euch, was die idee hinter unserer Kampagne ist und welche Ziele wir verfolgen. Im nächsten Schritt möchten wir von euch wissen, was euch glücklich macht, was euch bewegt und was euch im Leben wichtig ist. Diese Erkenntnisse werden innerhalb der Gruppe gesammelt, sortiert und diskutiert. Später wird es verschiedene Gruppentische geben, an denen kreativ erarbeitet wird, welchen Themenbereichen sich ein "Ministerium für Glück und Wohlbefinden" annehmen kann, was mögliche Aufgaben wären und wie man diese auch real umsetzen könnte. Diese Ergebnisse werden in kleinen Teams präsentiert, anschließend kann es dazu natürlich noch eine Diskussionsrunde geben.
Vom Wissen zum Handeln – selbst ein Projekt aufziehen
Theresa Zimmermann, Benjamin Brockhaus
Ob eine Konferenz, ein Gemeinschaftsgarten oder eine Informationsbroschüre: Ideen zu verwirklichen kann mühsam und aufwändig, aber auch gemeinschaftlich, lehrreich und schön sein! In diesem Infoseminar wollen wir mit euch besprechen, was ein (erfolgreiches) Projekt brauchen könnte (Konzept, Kommunikationswege, Finanzierung, ...) und wollen eine Plattform zum Erfahrungsaustausch schaffen.
Die koloniale Agrarwirtschaft – Haiti nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit?
Julian Wunberg, Jonathan Merci
Haiti wird als der ärmste Staat der sogenannten westlichen Welt bezeichnet. In diesem Seminar soll am Beispiel Haitis der Frage nachgegangen werden, wie sich koloniale und postkoloniale Politiken auf die gegenwärtige Situation ehemaliger Kolonien auswirken. Nach einer Einführung in die Geschichte Haitis wollen wir die Nachhaltigkeit internationaler Politik und „Entwicklungszusammenarbeit“ diskutieren.
Stichwörter: Kolonialismus, Postkolonialismus, Agrarwirtschaft, Humanitarian Assistance, NGOs
Erde unterwegs
Joachim Betzl, Diana Diekjürgen
Wie nachhaltig ist die Erde in unseren Blumentöpfen und die Entsorgung unserer Bioabfälle? Unser Infoseminar beschäftigt sich mit diesen Fragen anhand konkreter Bespiele und Zahlen. Es bietet Hintergrundinformationen zur dezentralen Behandlung von Bioabfällen und möchte zum Entscheiden ermutigen. Ausgehend von unserem Haushalt erkunden wir die Stadt, das Umland und landen schließlich in den Moor- und Sumpfgebieten dieser Welt. Danach könnt ihr entscheiden wer und auf welche Weise mit Eurem Abfall und Eurer Erde Geld verdient. Wir freuen uns auf Eure Beiträge und anregende Diskussionen!
Demokratisierung der Energie
Jens-Martin Rode, Stefan Taschner
Eine echte Energiewende bedeutet mehr, als den Umstieg auf erneuerbare Energien und den Aufbau dezentraler Strukturen der Gewinnung und Erzeugung. Der Berliner Energietisch verfolgt in Berlin das Ziel einer demokratischen, ökologischen und sozialen Umgestaltung der Energieversorgung insgesamt: Mit einem Konzept der "Energiedemokratie" und direktdemokratischen Instrumenten soll ein Maximum an Bürgerbeteiligung uns Transparenz erreicht werden, bei dem Nutzerinnen und Nutzer entscheidenden Einfluß über das Basisgut Energie gewinnen.
Rave to save the planet? Die Rolle einer ergründenden Musikindustrie für eine zukunftsfähige Gesellschaft.
Roman Dashuber - Green Music Initiative
Jetzt sollen auch noch die Clubs, Festivals und letztlich die gesamte Musikbranche „grün“ werden und zum Klimaschutz beitragen. Und wie bitte soll das aussehen? Lauschen wir in Zukunft nur noch Unpluggedbands, die bei Kerzenschein spielen, während wir an unserem warmen Bier nuckeln? Nein, auf keinen Fall.
Die Green Music Initiative (GMI) ist angetreten, um zu beweisen, daß ein grüne Musikkultur genauso laut, schön, grell und exzessiv sein kann wie bisher und dennoch seinen ökologische Rucksack drastisch reduzieren kann. Zudem bietet sich die Möglichkeit der ewig drögen Klimaschutzdebatte einen neuen Spin zu geben, denn endlich betreiben auch die „coolen“ Clubs & Festivals ernsthaft Klimaschutz. Das beweist Klimaschutz ist nicht immer nur Verzicht. Klimaschutz und Glamour, das geht zusammen.
Roman Dashuber, Projektleiter der GMI wird anhand konkreter Projekte erläutern, wie die Arbeit der GMI funktioniert. Dabei wird der Bogen gespannt von den Pilotprojekten des Green Club Index zu Sunplugged Stages, Fahrraddiskos, Sustainable Festivals, Schnippeldiskos und Green Music Energy. Eine kritische Diskussion im Anschluss an den halbstündigen Impulsvortrag ist außerordentlich erwünscht, sogar gefordert.