Generation Nachhaltigkeit

Humboldt-Universität zu Berlin | Generation Nachhaltigkeit | Konferenz 2010 | Unterstützung | Grußwort des Schirmherren Prof. Dr. Hans Joachim Schellnhuber, CBE

Grußwort des Schirmherren Prof. Dr. Hans Joachim Schellnhuber, CBE

Liebe Studierende,

mit Katastrophen biblischen Ausmaßes ist es so eine Sache. Im Kino schauen wir uns immer wieder gerne an, wie die Erde auf die eine oder andere Weise untergeht. Selbst die alttestamentarische Schilderung der Sintflut ist uns präsent, die bis auf die wenigen glücklichen Passagiere an Bord von Noahs Arche alles Landleben hinfort spülte.

Hans Joachim Schellnhuber Foto: DBU

Dagegen rücken die realen und heutigen Bedrohungen der menschlichen Zivilisation oft in den Hintergrund. Etwa wenn sie nicht mit kurzfristigen politischen oder wirtschaftlichen Zielen in Einklang zu bringen sind.

Wer sich jedoch ernsthaft mit Problemen wie dem Klimawandel, der Umweltzerstörung oder der anhaltenden Armut weiter Teile der wachsenden Weltbevölkerung auseinandersetzt, dem wird eines zuerst bewusst: die unerbittliche Dringlichkeit, mit der unsere Generation neue Wege finden muss, Wohlstand und Würde von Menschen auf der Erde zu bewahren.

Ich setze nicht nur meine Hoffnung, sondern auch mein Vertrauen in die junge Generation von Wissenschaftlern. Sie kann heute aus mehr Wissen schöpfen als jemals Forscher zuvor, und sie hat neue Möglichkeiten, dieses Wissen umzusetzen – in wegweisende Einsichten, aber auch in wirtschaftliche und politische Initiativen, in Neues Denken.

Die Nachhaltigkeitskrise ist die größte Herausforderung unserer Zeit. Ich wünsche den Teilnehmern der Konferenz Erfolg ganz im Sinne Alexander von Humboldts, der schon früh erkannte, dass große Fragen nur fächerübergreifend und ganzheitlich betrachtet und vor allem beantwortet werden können.


Hans Joachim Schellnhuber

Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK), Direktor