Analyse von Landnutzungskonflikten im Südwesten Nigers am Beispiel der Kommune Torodi
11.15 - 13.15 Uhr
Sektion: Ökologie
Block: Lokale Konflikte und Lösungsstrategien
Nouhou Ali, Karlsruher Institut für Technologie
Abstract
Mit einem Methodenmix (quantitative und qualitative) stellt diese Studie eine gründliche Analyse der Landnutzungsprobleme in Südniger am Beispiel der Kommune Torodi dar. Eine Stichprobe von 340 Haushalten wurde zufällig befragt; davon sind 145 sog. Sesshafte, 122 einheimische Viehzüchter und 73 nomadisierende Tierhalter. Diese Daten wurden innerhalb von 26 Tagen mit vier eingewiesenen Hilfskräften gesammelt. Die qualitative empirische Sozialforschung wurde in Gruppendiskussionen und Interviews durchgeführt. Die Analyse der Saisonabhängigkeit der Konflikte, die Ursachen, die Auswirkungen und die Wünsche für Lösungen sind die Hauptpunkte der Diskussionen. Vertiefende Fallstudien mit Sesshaften, Viehzüchtern, Nomaden, offene Interviews mit traditionellen Anführern, Experten und Beamten wurden durchgeführt.
Ziele der vorliegenden Arbeit sind, die mit den Auseinandersetzungen zusammenhängenden Probleme zu analysieren, so dass alle notwendigen Informationen Erklärungszusammenhänge verfügbar sind. Deshalb sind typische Ursachen und Abläufe der Landnutzungskonflikte in der Kommune zu erklären, damit ein wissenschaftlicher Beitrag zum Verständnis der Handlungsrationalitäten lokaler Akteure und somit zur regionalen Konfliktlösung entwickelt werden kann.
Die Desertifikation und die Erosion schreiten, begünstigt durch natürliche Bedingungen und gesellschaftliche Raumnutzungen, voran. Durch den problematischen Zugang zu Ressourcen in der Kommune Torodi sind Konflikte alltäglich. Wie in viele Staaten Afrikas hat die Demokratisierung des Landes politische – juristische - gesellschaftliche Umbrüche verursacht (vgl. Tröger 2003). Die unklare Rechtssituation, in der traditionelles und modernes Recht sich widersprechen und dennoch gleichberechtigt nebeneinander stehen und sich überschneiden, erschwert die Lösung der Konflikte zusätzlich.