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Clean Developing Mechanism - globales und nachhaltiges Handeln gegen den Klimawandel?

Freitag, 18.06.
9.30 - 11.00 Uhr
Sektion: Ökonomie
Block: Globale Strategien

Christopher Haasen, Rheinische-Friedrich-Wilhelms Universität Bonn

Abstract

Die beiden gleichberechtigten Ziele des Clean Development Mechanism (CDM) sind (1) Impulse zur Emissionsminderungen in Schwellen- und Entwicklungsländern zu geben sowie (2) einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung zu leisten. Diese Arbeit diskutiert zunächst anhand des vorliegenden akademischen Diskurses, ob der CDM diesen Anspruch erreicht. Anschließend wird mit Bezug auf die zwei Ziele eine einfache Systematik zur Klassifikation von CDM Projekten vorgestellt, die auf dem Global Warming Eco-Efficiency von CHA et al. (2008) und dem Development-Dividend Ansatz von DISCH (2010) basiert.

Bei seiner Einführung im Rahmen des Kyoto-Protokolls wurde der CDM als „win-win“ Situation für das Klima, die Wirtschaft und alle beteiligten Nationen gefeiert. In den letzten Jahren kamen jedoch verstärkt Stimmen auf, die diesen flexiblen Mechanismus als zu schwerfällig und wenig effektiv kritisieren. Auf der einen Seite wurden nach offiziellen Angaben mit einer Vielzahl von Technologien und Methoden in 2041 Projekten mehr als 374 Mio. t CO2 eingespart. Weiterhin wurde einer der Marktführer, das Unternehmen EcoSecurities, im September 2009 für GBP 122,9 Mio. von JP Morgan Chase übernommen. Doch auf der anderen Seite wird die Effektivität des Mechanismus hinsichtlich der Integration von Entwicklungsländern und des Beitrags zur nachhaltigen Entwicklung sehr kritisch betrachtet. Trotz bekannter Probleme ist es jedoch schwierig diesen Beitrag in der Praxis zu fordern, da höhere Nachhaltigkeitsstandards ausländische Direktinvestitionen abschrecken könnten. So kommt freiwilligen Premium-Standards, wie dem Gold Standard™, eine große Bedeutung zu.